Die Aufklärung folgte im Beitrag recht rasch: Mugge = musikalisches Gelegenheitsgeschäft.
Mir ging es um die Entwicklung der Sprache. Da ich überzeugt von "Mugge" als urspünglichem Wort für diese Kette bin, glaube ich dass -in diesem Fall- Unkenntnis und Bequemlichkeit zur Veränderung
geführt haben. Man könnte auch sagen, es wäre arrogantes Umgehen mit DDR-Geschichte, aber das geht vielleicht zu weit.
Im Generellen bin ich traurig über so manche Verwandlung in unserer Sprache.
Voran möchte ich das Nicht-Verwenden des Genitivs setzen; allgemein bekannt als eines unserer größten sprachlichen Sorgenkinder. Die dümmliche Übernahme von Redewendungen aus anderen Sprachen ist
für mich auch ein kräftiger Aufreger: Wie kann "Sinn gemacht" werden? In der aktuellen Zeit geht das Treiben noch weiter: Man kommt ohne englische Wörter kaum aus. Im Fachsprachlichen sieht deren
Verwendung nach Kundigkeit aus, aber das Einsetzen meist englischer Wörter anstelle der deutschen in unserer Umgangssprache ist für mich lächerliches Getue.
Fragwürdig empfinde ich ebenso den Versuch, per "*" allen Geschlechtern gerecht werden zu wollen. Besonders gesprochen wirkt das für mich bedenklich. Freilich: Eine Lösung für diese Aufgabe
erscheint anspruchsvoll. Ich versuche es oft mit "Person, die..."
<21-Jan-29...31>
Bisher hätte ich in diesem Monat ein paar Einträge machen sollen, sage ich mir.
Doch ich konzentrierte mich darauf, mit mir im Praktischen voranzukommen. Und das gelingt mir auch. Das freut mich.
Endlich.
Dokumentieren werde ich rückwirkend einige Eckpunkte, und zwar über gelegentliche Veröffentlichungen in der social-media-Welt hinausgehend - besser gesagt: tiefgründiger.
Erinnerungen mit Musik...
Ich reite gerade eine melancholisch romantisch nostalgische Welle mit
Jenseits von Afrika - OST; besonders MOZARTs Klarinetten-Konzert und der Walzer "let the rest of the world go by"
Pink Floyds "dark side of the moon"
DEAN REED
Omegas "Mädchen mit Perlen im Haar"
ZSUZSA KONCZ
Besonders die langhaarige Ungarin begleitete mich in der letzten Woche.
Dabei entdeckte ich sie und ihre Musik erst einmal richtig. Als Junge nahm ich sie kaum war.
Um so mehr finde ich sie jetzt beeindruckend - sowohl ihre Stücke aus den Siebzigern als auch die aktuellen. Und ich fand großen Gefallen am Klang der ungarischen Sprache.
Ich nutzte Übersetzermaschinen, um mehr vom Text zu begreifen. Dabei wurde mir auch klar, dass KONCZ SZUSZA über die Schlagerwelt hinausreicht.
Mir ist sie sehr sympathisch geworden.
Ihre Konzerte 2006, 2011, 2014 finde ich stimmungsvoll, reichhaltig, und sie
zeigt all ihre Stärken.
Ich schätze ein paar Stücke besonders:
Meine Facebook-Aktion am 20.Januar führt mich zu tiefem Nachdenken, und ich schrieb einen Brief als Brücke:
Ende der TRUMPelei.
Ende der TRUMPelei!
Ende der TRUMPelei?
Mein Schulfreund BERND schrieb dazu:
Bernd Feurich
Obama hat 4000 Menschen in aller Welt wegen Verdachtsmomenten mit Drohnen töten lassen, Putin soll es bei zweien versucht haben. "Trumpel " hat einen getötet und nie Krieg geführt.
Cat Henschelmann
Ich glaube zu verstehen, was Du meinst.
· Bernd Feurich
Gut, was meine ich ?
· Cat Henschelmann
Bist Du telefonierbereit? - Schreiben halte ich für Gedankenaustausch für unzureichend, außerdem will ich mir keine Zeit dafür nehmen.
· Bernd Feurich
Heimo, natürlich kann man auch tel., aber es geht um einen öffentlichen Meinungs. und Wissensaustausch, es geht um gesellschaftliche Prozesse an denen alle teilhaben sollten. Ich kann schon
verstehen, dass sich jeder in einer anderen Lebenssituation befindet und anderen Zwängen unterliegt. Nur wenn wir das nicht hinter uns lassen, sind wir wieder dort, wo wir
schon einmal falsch gehandelt haben.
· Cat Henschelmann
Ich werde mich dazu melden.
· Bernd Feurich
Ups, bei S. Wagenknecht habe ich gerade gehört, dass Trump den Drohnenkrieg sogar ausgebaut hat. Da muss ich mich nochmal schlau machen.
Mein Brief an BERND als Antwort:
Lieber BERND,
mit besonderen Grüßen
möchte ich eine große Freude mit Dir teilen.
Wir saßen ja immerhin mal auf der letzten Bank nebeneinander…
So bist Du zum Teil meines Lebens geworden, und den bewahre ich gern in mir. In so manchen Momenten kehren auch meine Gedanken gern zu Dir zurück. Sehr deutlich wurde meine Erinnerung an Dich mit
Deinem Besuch vor "ein paar" Monaten unterstrichen. Deine Berichte zu Deiner andauernden Weltreise verfolge ich seitdem mit Interesse. Deine Chile-Bilder sind beeindruckend.
Verzeih mir, das hätte ich Dir schon längst deutlicher sagen sollen.
Nun, wir hockten gemeinsam auf einigen Bänken in unserer Zittauer Zeit: auf Deinem Motorrad, manchmal im Kretscham und eben auch vor "ÄNNE", die - ein Bein auf ihren Stuhl gestellt sich auf Ihren
Oberschenkel legend uns tiefe Einblicke gewährend - engagiert bemühte, uns den Biologiestoff nahezubringen. Auf unserer letzten Bank aber hatten wir oft anderes im Sinn…
Wir könnten uns auch heute auf unsere Stühle setzen - es wäre wie in der elften Klasse. Und doch auch anders: Die dazwischenliegenden Jahre würden wir spüren; wir zwei "alten" Männer. Und ich bin
ja nun bereits den dritten Tag in meinem
Opa-Sein. - Das ist meine Freude, die ich mit Dir teilen will.
Ein neues Gefühl.
Und doch ist es vertraut. Ich erinnere mich an mein Vater-Werden.
Als KARL-PHILIPP, der jetzt junge Vater, zur Welt kam, schneite es in der Nacht, durch die ich nach meinem überwältigenden Erleben seiner Geburt lief. KONRADs erste Tage begleitet auch der
Schnee. Meinen Enkel habe ich noch nicht gesehen. Doch meine allerliebsten Wünsche denke ich zur jungen Familie in Leipzig. Mögen sie Gutes erleben dürfen - jetzt und in Zukunft!
Du, lieber BERND, bemühst Dich aus Deiner Sicht um's Gegenwärtige und Zukünftige.
Deine Gedanken dazu respektiere ich.
Zu vielem, was ich in unserer modernen durch mächtigen - nahezu übermächtigen - medialen Einfluss geprägten Welt erfahre, fällt mir dieses Zitat ein: "Die Leute sagen, es gäbe einen ständigen
Kampf zwischen Gut und Böse. Der wahre Kampf ist zwischen der Wahrheit und der Lüge." (DON MIGUEL RUIZ). Mir fällt es oft schwer, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden; ja - es erweist sich
oft als gewaltige Recherche-Aufgabe, zu einer fundierten Position zu kommen. Die programmierten Algorithmen der Plattformen und Suchmaschinen versuche ich dabei zu durchbrechen - eine weitere
Herausforderung.
Die größte Hürde jedoch erkenne ich in der Kommunikation von Mensch zu Mensch.
Sie ist bereits schwer und reich genug an Missverständnissen, wenn man sich in die Augen schauen kann. Die Social-Media-Welt halte ich für nahezu gefährlich für gute Verständigung wegen der
Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Mittel. Die mögliche Anonymität im Internet wird darüber hinaus bedenklich benutzt.
Vor einem halben Dutzend Jahren noch versuchte ich mich darin, auf Foren und auf Facebook meine Positionen zu verschiedensten Themen in die Diskutier-Gemeinschaft einzubringen. Jedoch erkannte
ich oft die geringe Wirkung wegen des fehlenden Willens der teilnehmenden Personen, aufeinander ein- und bestenfalls zuzugehen. Ich empfand dann meistens Traurigkeit wegen der Kraft- und
Zeitverschwendung.
Heutzutage kommt als weitere Erschwernis hinzu, dass kaum Meinungsaustausch im MITeinander-Sinn stattfindet. Selbst in realen Gesprächen und erst recht im medialen Bereich beobachte ich das
Beharren der Menschen auf einer eingenommen Position ohne der Bereitschaft zu Empathie. Auf einer solchen Ebene erscheint mir ein Gespräch fragwürdig.
Und so gesehen befürchte ich, wird sich auch der Verlauf hier in ähnlicher Weise gestalten, wenn ich Dir sage, dass ich finde, dass Dein Einwand von meinem TRUMPelei-Thema wegführt. Ich verstehe
ihn so, dass er zeigen soll, dass der mit dem Friedensnobelpreis geehrte und auch sonst von den "Gutmenschen" verehrte OBAMA auch "kein Held" ist. Mehr noch: TRUMP hat wenigstens keine Menschen
umbringen lassen… (Aber Du schränkst selbst ein: "Da muss ich mich nochmal schlau machen.") Und Herr TRUMP wurde zu Demos in Deutschland eingeladen, "weil Donald Trump der einzige US-Präsident
ist, der noch keinen Krieg angefangen hat" (MICHAEL BALLWEG). Ich erkenne in dem Einwand von Dir die Argumentation der Personen, die sich aus Pegida-, KenFN-, AfD-, Querdenker- und entsprechenden
Foren- und Plattform-Bereichen informieren (und wahrscheinlich zum größten Teil ausschließlich, was zum Blasen-Wissen führt).
Mit TRUMPelei verbinde ich Verhaltensweisen, die DONALD TRUMP oft gezeigt hat - zugegebener Maßen für mich nur wahrnehmbar in den stets zu hinterfragenden medialen Berichten:
·
egoistisches Denken und Handeln; für sich selbst und auch mit "America first"
·
Narzissmus
·
Lügen; seine "eigene Wahrheit" nur anerkennend, "fake news", ca.22000 Falschmeldungen https://www.tagesschau.de/faktenfinder/trump-bilanz-uswahl-fakenews-101.html (Ich überlasse es Deiner Phantasie, dafür auch andere Quellen zu finden.)
·
frauenverachtendes, konservatives und arrogantes Wesen; in seiner Gesamtheit (incl. Rassismus und Nationalismus) gefährlich, weil durch Besitz und Macht einflussreich in diesem Sinn und Wirken
(eine weitere Meinung: https://www.dieterjakob.de/charakterisierung-donald-trump-eigenschaften/)
Sich so zu verhalten, sehe ich zusammengefasst und mit Wortspiel als TRUMPelei an, die ich leider in meiner nahen und ferneren Umgebung in unterschiedlichen Ausprägungen auch entdecke.
Du siehst, lieber BERND, Deinem Wunsch nach öffentlicher Meinungsäußerung komme ich nach. Das mache ich für Dich. Ich bezweifle, dass mein Brief an dieser Stelle außer von Dir Beachtung findet.
Doch Du bedeutest mir etwas, weil wir gemeinsame Zeiten erlebt haben. Ich erinnere mich gern daran. Ich erinnere mich auch daran, dass mich gerade Dein Streben nach Unabhängigkeit, Freiheit und
Selbstbestimmung sowie Deine Bereitschaft zu Abenteuern beeinflusst haben.
Über Deine Beiträge hier auf Facebook erfahre ich von Deinen Sorgen und Ängsten, Deiner Wut und dem Ohnmachtsempfinden in Verbindung mit jeweils aktuellen Situationen. Ich lese sie mit
Traurigkeit, weil ich gern mit Dir debattieren würde, jedoch keine Möglichkeit erkenne. Das mag als ein Vorurteil von mir erscheinen, da wir uns zu aktuellen Themen tatsächlich noch nicht
ausgetauscht haben. Doch ehrlich gesagt fürchte ich mich davor, wenn ich die Gesamtheit Deiner Posts betrachte. Oft setze ich mich mit verschiedenen Meinungen auseinander. Stets erkenne ich -wie
ich oben schrieb- die verhärteten Positionen; und zwischen den Polen schwinden die Chancen auf "Land in Sicht". Meine Furcht besteht darin, Dich weit weg zu sehen und keinen Weg zu erspüren,
zueinander zu kommen.
Traurig bin ich über die generelle Entwicklung unserer Gesellschaft zu einer "Schwarz-Weiß-Landschaft".
Die größte Armut, die ich an uns sehe, ist das Fehlen des allgemeinen Willens zum MITeinander.
Und traurig macht mich auch dieses Schreiben meiner Gedanken.
Obwohl ich Freude in mir habe, die ich gern mit Dir teilen würde.
Ich freue mich bereits auf das nächste Gespräch mit meinem Sohn, der mir von seinem Sohn erzählen wird. - So wächst das MITeinander.